Auf einem Spaziergang begegneten wir einem Herrchen mit einem Lagotto-Hund. Unsere Hündin findet Hundekollegen das Allerbeste im Leben und wollte spielen, sie sahen
aber sehr beschäftigt aus. Später zeigten sie uns einen Knollen, den sie eben aus dem Erdwerk ausgebuddelt hatten: eine riesige Sommertrüffel! Schwarz, glänzend, wohl riechend. Sowas hatten wir
noch nie gesehen, nur gegessen!
Der Besitzer machte sich einen Vergnügen draus, mit seinem Lagotto und Arbataxa einen kurzen Crash-Kurs im Trüffelfinden zu machen, die Hunde hatten Spass, dann verabschiedeten wir uns vom
sympathischen Duo und gingen nach Hause. Unter einem Baum machten wir eine kleine Pause, waren ins Gespräch vertieft derweilen Arbataxa an einem Baum schnupperte um dann alsbald heftig in der
Erde zu wühlen.
Wir scherzten; schau, sie findet schon die ersten Trüffel! Aber dann; bei näherem Hinschauen trauten wir unseren Augen nicht: da lagen hübsche, kleine, schwarze und warzige Knöllchen! Wir
gerieten in Begeisterung, verkochten die Hälfte sofort und waren erstaunt über den zarten unaufdringlichen Geschmack, der so gar nichts mit den aromatisierten Trüffelprodukten gemeinsam
hat.
Die andere Hälfte behielten wir zum „Training“. Gemäss dem Crash-Kurs waren wir überzeugt, dank der lustvollen „Nasenarbeit“ mit den angenehmen Nebenwirkungen, die
perfekte Beschäftigung für Alle gefunden zu haben.
Hélène platzierte die gefundenen Trüffel in einem Tee-Ei und machte mit unserer schwarzen Nase Such-Übungen aller Art, die sie mit der Zeit auch erfolgreich bestritt. Nur; sie fand keine Trüffel
mehr. All unseren Aufforderungen zur Suche kam sie nach, die Nase in der Luft und ratloser Blick zu uns.
Keine Trüffel mehr! Geistig hatten wir schon unsere Jobs gekündigt, fuhren von Markt zu Restaurant und verdienten ein Vermögen, nur eben; die Handelsware blieb aus.
Es wurde Winter und die Trüffelgeschichte geriet langsam in Vergessenheit. Es gab ja so viele andere lustvolle Beschäftigungen mit unserer Kleinen: im Schnee buddeln, Holzstapel rauf und runter springen, Trickchen üben, spielen, spielen, spielen und schmusen...
Im vergangenen Sommer dann sah Hélène ein Inserat zu einem Trüffel-Finde-Kurs und sofort war unser Trüffelfieber wieder da. Bis zum Stattfinden des Kurses mussten wir uns bis zum Herbst gedulden.
Der Kurs war interessant und abwechslungsreich und plötzlich fiel uns während der zwei Tage endlich der Groschen, warum unsere bisherigen Such-Übungen nicht von
Erfolg gekrönt wurden.
Arbataxa, wie scheinbar alle Hunde, hat die Trüffel unter der Erde immer schon gerochen, nur wusste sie nicht, dass wir so „scharf“ auf die Dinger sind. Das änderten wir schnell.
Wir wurden aufgefordert, die Hunde beim Such-Erfolg der Trüffel - Dummies deutlich zu loben. Dieser Aufforderung kamen wir gerne nach und es wurde zum grossen Spass, Arbataxa für jeden
erschnüffelten Dummy lange, sehr laut und herzlich zu loben. Sie reagierte erfreut und wurde richtig gierig auf das Fortsetzen des Suchauftrages.
Am Tag nach dem Kurs setzten wir die Suche fort und trainierten die erlernten Übungen mit Dummies und echten Trüffeln. Schon am zweiten Tag feierten wir ihren „Durchbruch“. Sie fand ihre ersten eigenen Trüffel, und zwar genau an der Stelle, wo sie uns vor einem Jahr zum ersten Mal welche ausgrub. Seit da verging bis zur winterlichen Kälteperiode im Februar tatsächlich fast keinen Tag ohne Trüffelfund.
Die Stadt ist voller Trüffel! Sie finden sich in Parks, auf Spielplätzen, auf Sportplätzen, Eingängen, einfach überall , wo die Sonne hinzuscheinen vermag!
Jetzt warten wir sehnlichst auf wärmere Tage und träumen vom schwarzen Gold. Aber reich beschenkt fühlen wir uns jetzt schon mit unserer tollen Hündin!